In der Kirchengeschichte gab es einen alten Streit, ob die Kirche (und damit die Gemeinde vor Ort) von einem Bischof oder einer Gruppe "Ältester" geleitet werden soll. Die evangelische Kirche hat aus dem "Oder" ein "Und" gemacht.

Nach den Erfahrungen im Dritten Reich wusste man, welche Gefahren die Führung durch einen Einzelnen birgt. Gleichzeitig würde die Leitung einer großen Kirche Ehrenamtliche allein schnell überfordern. 

Deswegen leiten in der evangelischen Kirche Hauptamtliche zusammen mit Ehrenamtlichen die Gemeinde. Die Pfarrerin ist "hauptamtliches" Mitglied des Kirchenvorstands (also wegen ihres Berufs dabei). Die ehrenamtlichen Mitglieder werden alle sechs Jahre gewählt. Gemeinsam entscheiden sie dann über den Weg der Gemeinde, legen die Gottesdienstordnung fest, sind für die Finanzen, die inhaltliche Ausrichtung sowie Gewinnung von Mitarbeitenden verantwortlich. Zwei der Kirchenvorstandsmitglieder sind "Vertrauenspersonen". Sie sind in enger Zusammenarbeit mit der Pfarrerin für die Sitzungen des Kirchenvorstands verantwortlich und vertreten die Gemeinde nach außen.

Kirchenvorstandssitzungen sind in weitesten Teilen öffentlich. Kommen Sie gerne mit dazu!